Kaffee und Espresso - was sind die Unterschiede?
Nach dem Aufstehen ist die Tasse Kaffee das Beste am Morgen, um wach zu werden. Doch lieber zum gewöhnlichen Kaffee greifen oder wäre ein starker Espresso die bessere Wahl? Wo genau liegen eigentlich die Unterschiede zwischen Kaffee und Espresso? Ist doch beides Kaffee... oder?
Eine Bohne - viele Unterschiede! Kaffee vs. Espresso
Auch wenn es sich auf den ersten Blick bloß um verschiedene Zubereitungsarten unserer Lieblingsbohne handelt, weisen Kaffee und Espresso viele Unterschiede auf. Von der Röstdauer bis zur Zubereitung: Wir zeigen Ihnen, worin die Unterschiede zwischen Kaffee und Espresso bestehen!
Röstdauer: Die Röstung hat immense Auswirkungen auf das Innenleben der Bohnen. Espressobohnen sind wesentlich dunkler als Kaffeebohnen - und das hat auch Auswirkungen auf die Entwicklung des Aromas. Je länger die Röstung dauert, umso mehr Säure wird innnerhalb der Bohne abgebaut. Daher schmeckt Espresso auch milder als Filterkaffee. Kaffee wird etwa 10 bis 15 Minuten, Espresso 15 bis 18 Minuten und damit deutlich länger geröstet. Die Kaffeebohne ist, je nach Röstung, gelblich bis mittelbraun. Eine Espressobohne ist dunkelbraun und glänzt, da bei der längeren Röstung Kaffeeöle austreten.
Mahlgrad: Die unterschiedlichen Mahlgrade von Kaffee sorgen für verschiedene Ergebnisse. Für die Zubereitung von Filterkaffee wählt man je nach Methode einen mittleren Mahlgrad. Espressopulver ist deutlich feiner gemahlen als Kaffeepulver.
Zubereitung: Während die Zubereitung eines Filterkaffees - egal ob Maschine oder Handaufgusss - recht lange dauert (ca. 5 - 8 Minuten), werden für einen Espresso maximal 30 Sekunden benötigt. Für Kaffee gilt: Eine Tasse heißes Wasser tröpfel in drei bis fünf Minuten durch einen Löffel Kaffeepulver. Der mittlere bis grobe Mahlgrad bietet dem Wasser genug Widerstand für die lange Brühzeit und kann sich so optimal mit den Säuren, Aromen und Koffein verbinden.
Espressopulver ist deutlich feiner gemahlen als Kaffeepulver. Mit einem Espressokocher oder einer Siebträgermaschine wird das heiße Wasser unter hohem Druck für kurze Zeit durch das Espressopulver gepresst. Während der heiße Espresso in die Tasse läuft, entsteht an der Oberfläche eine cremige Schicht - die Crema. Auch die Brühtemperatur unterscheidet sich: Beim Kaffee beträgt sie etwa zwischen 85°C und 91°C und beim Espresso ca. 92°C +/- 2°C.
Koffeingehalt: Kommen wir zum wichtigsten Unterschied zwischen Kaffee und Espresso - dem Koffein-Gehalt. Hier decken wir gleichzeitig einen Mythos auf: Espresso hat nämlich, nur relativ betrachtet, mehr Koffein als Kaffee. In 100 ml Espresso stecken über 100mg Koffein - in derselben Menge Kaffee hingegen stecken gerade mal 80mg. Aber die Trinkmenge macht's: Wer eine ganze Tasse Kaffee trinkt, nimmt natürlich schlussendlich mehr Koffein auf, als mit einem kleinen Tässchen Espresso.
Zu guter Letzt schmecken Kaffee und Espresso nicht nur unterschiedlich - sie wirken auch anders. Eine Tasse Espresso schmeckt kräftiger als Kaffee, da nur eine geringe Menge Wasser (pro Espressotasse ca. 25 ml) verwendet wird. Dafür enthält er aber weniger Säuren und ist daher verträglicher für den Magen. Das liegt nicht nur an der längeren Röstung, sondern auch an der kürzeren Brühzeit.
Fazit
Die Bohnen sind die gleichen, der wichtigste Unterschied zwischen Kaffee und Espresso liegt deshalb in der Röstdauer der Bohnen. Auch die verschiedenen Zubereitungsarten, Mahlgrad und Brühdauer haben Einfluss auf Geschmack und Wirkung. Kaffee ist perfekt als Start in den Morgen, der Espresso eignet sich wunderbar als sanfter Wachmacher nach dem Essen.